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Mit dem E-Auto durch Katalonien – meine Erfahrungen, Tipps & Vergleich mit Deutschland (Teil2)


Mit dem E-Auto durch Katalonien – meine Erfahrungen, Tipps & Vergleich mit Deutschland (Teil2)  

Seit einiger Zeit bin ich stolzer Besitzer eines Elektroautos – und wie das so ist, stellt man sich sofort die Frage: Wie sieht es eigentlich mit der Ladeinfrastruktur in meinem Umfeld aus? Da ich einen Teil des Jahres in Katalonien verbringe, wollte ich herausfinden: Ist Katalonien bereit für die Elektromobilität? Gibt es genug Ladestationen? Wie schlägt sich die Region im Vergleich zu Deutschland? Und worauf muss man achten? Hier kommt mein ganz persönlicher Erfahrungsbericht, gewürzt mit praktischen Tipps und einem ehrlichen Vergleich.


Erste Eindrücke: Überraschend fortschrittlich

Ich gebe zu, ich hatte anfangs meine Zweifel. Während Deutschland in Sachen Ladeinfrastruktur stark aufrüstet, hatte ich Katalonien eher als Nachzügler im Kopf. Aber ich wurde positiv überrascht: Die Anzahl öffentlicher Ladesäulen in Katalonien wächst rasant – besonders in Städten wie Barcelona, Girona oder Tarragona ist man inzwischen sehr gut versorgt.

Sogar in kleineren Orten findet man immer häufiger Ladepunkte, insbesondere an Supermärkten, Hotels oder öffentlichen Parkplätzen. Viele davon sind kostenlos nutzbar oder an günstige Tarife gekoppelt – gerade im Vergleich zu Deutschland ein echtes Plus.


Gibt es genug Ladestationen?

Die kurze Antwort: Es kommt darauf an, wo du unterwegs bist. In den Ballungsräumen ist das Netz mittlerweile richtig gut ausgebaut. In Barcelona beispielsweise gibt es mehrere hundert Ladepunkte, viele davon Schnelllader. Auch entlang der Küste (Costa Brava, Costa Dorada) sieht es mittlerweile ordentlich aus – besonders an Touristen-Hotspots wie Sitges, Lloret de Mar oder Cambrils.

Anders sieht es im Hinterland aus: Wer ins Landesinnere fährt, sollte vorab seine Route planen, denn dort kann es stellenweise noch dünn werden. Eine App wie Electromaps (übrigens ein spanisches Projekt!) oder PlugShare hilft hier enorm – dazu gleich mehr.


Wie finde ich die besten Ladestationen?

Hier ein paar Tools, die ich regelmäßig nutze und absolut empfehlen kann:

  • Electromaps: Mein persönlicher Favorit. Super Übersicht, viele Nutzerbewertungen, Filter nach Steckertyp, Ladegeschwindigkeit und sogar Verfügbarkeit in Echtzeit. Perfekt für Reisen durch Spanien.

  • PlugShare: International bekannt, viele Infos von anderen Usern. Gut für Vergleiche.

  • Google Maps: Klingt banal, aber Google integriert immer mehr Ladesäulen – inklusive Öffnungszeiten und Bewertungen.

Mein Tipp: Installiere dir mindestens zwei Apps und verknüpfe sie mit deinem Auto oder Navi-System, falls möglich. So bist du immer auf der sicheren Seite – besonders, wenn mal spontan eine Station belegt oder defekt ist.


Und wie ist das im Vergleich zu Deutschland?

Deutschland ist definitiv weiter, was die Dichte und Standardisierung angeht. In Katalonien kann es zum Beispiel passieren, dass du eine spezielle Karte oder App brauchst, um an bestimmten Säulen zu laden – das ist in Deutschland inzwischen oft vereinheitlicht. Auch die Zahlungsabwicklung ist in Deutschland meist unkomplizierter: Kreditkarte dranhalten, laden, fertig.

In Katalonien (und Spanien generell) wirst du öfter auf regionale Anbieter stoßen – zum Beispiel Endesa X, Iberdrola, Repsol oder EVcharge. Hier musst du dich ggf. vorab registrieren und die jeweilige App laden. Das ist kein Drama, aber eben ein kleiner Mehraufwand.

Was mich allerdings wirklich begeistert: In Spanien gibt es öfter kostenlose Ladepunkte, z. B. an öffentlichen Gebäuden, Märkten oder Einkaufszentren – das ist in Deutschland eher die Ausnahme.


Was muss ich beachten?

Ein paar Dinge, die mir in den letzten Monaten besonders aufgefallen sind:

  1. Steckertyp prüfen!: Nicht alle Stationen haben Typ-2 oder CCS. Manche sind eher auf ältere Fahrzeuge oder Roller ausgerichtet. Am besten vorher checken.

  2. Öffnungszeiten beachten: Einige Stationen sind nur während der Geschäftszeiten zugänglich – z. B. an Rathäusern oder Firmenparkplätzen.

  3. Parkregeln gelten auch für E-Autos: Wer sein Auto nach dem Ladevorgang stehen lässt, riskiert ein Knöllchen. Die Parkdauer ist meist limitiert (oft 1–2 Stunden).

  4. Kabel mitbringen: Nicht jede Station hat ein fest installiertes Kabel. Ein eigenes Typ-2-Ladekabel gehört zur Pflichtausstattung!


Mein Fazit: Elektromobilität funktioniert auch in Katalonien – mit ein paar Extras

Wenn du wie ich mit dem E-Auto in Katalonien unterwegs bist, brauchst du keine Angst zu haben. Die Region hat ordentlich aufgeholt, was Ladeinfrastruktur und Bewusstsein für Elektromobilität angeht. Klar, es ist (noch) nicht ganz auf deutschem Niveau – vor allem was Einheitlichkeit und Nutzerfreundlichkeit betrifft – aber mit ein bisschen Vorbereitung fährt es sich wunderbar.

Ich persönlich genieße es, durch die kurvigen Straßen der Pyrenäen oder entlang der Costa Brava zu cruisen – ganz ohne Abgase und mit dem guten Gefühl, ein bisschen nachhaltiger unterwegs zu sein.


Extra-Tipps für E-Auto-Fahrer in Katalonien:

  • Ladezeiten mit Essen oder Sightseeing verbinden – viele Stationen stehen an tollen Orten!

  • Regionale Förderungen checken – Spanien bietet Steuererleichterungen oder Zuschüsse für E-Auto-Besitzer.

  • Laden beim Hotel? Vorher anrufen! – Viele bieten es an, aber nur auf Anfrage oder gegen Gebühr.


Also: Trau dich ruhig, auch im Ausland elektrisch zu fahren. Katalonien macht’s dir definitiv nicht schwer – und die Aussicht, am Strand zu laden, während man ein Eis schleckt, ist unbezahlbar.

Wenn du Fragen hast oder selbst Erfahrungen teilen willst – ich freu mich auf Austausch!





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