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Katalanische Korkeichen-Kultur: Die letzten Korkernter und ihre jahrhundertealte Tradition

Katalanische Korkeichen-Kultur: Die letzten Korkernter und ihre jahrhundertealte Tradition Die Sonne steht tief über den Hügeln des Empordà. Das Licht flimmert über graugrüne Blätter, während ein dumpfer Schlag durch den Wald hallt. Ein Mann mit wettergegerbtem Gesicht und Lederhut hebt seine Axt an – nicht zum Fällen, sondern zum Schälen. Vorsichtig, präzise, fast zärtlich. Er ist einer der letzten Korkernter Kataloniens . Die Szene wirkt aus der Zeit gefallen. Kein Motorengeräusch, kein hektisches Treiben. Nur das rhythmische Klopfen des Beils gegen die Rinde. Ein Handwerk aus Gefühl und Geduld Kork wird nicht einfach geerntet. Er wird gelöst , gehoben , befreit – und das mit einer Genauigkeit, die kaum ein anderes Handwerk verlangt. Jeder Schlag zählt. Zu tief – und der Baum ist verletzt. Zu flach – und die Rinde löst sich nicht. Die sogenannten Pelejadors (Korkschäler) arbeiten meist zu zweit oder zu dritt. Einer öffnet die Rinde, der andere hebelt sie mit dem Eisen sanft ...

Kataloniens Lost Places: Verlassene Kolonien der Industrierevolution entlang des Llobregat-Flusses

Kataloniens Lost Places: Verlassene Kolonien der Industrierevolution entlang des Llobregat-Flusses Zwischen den Hügeln des Montserrat und der weiten Ebene Barcelonas zieht sich ein Fluss, der früher das Herz der katalanischen Industrie schlug – der Llobregat. Heute fließt er ruhig dahin, vorbei an stillgelegten Fabriken, eingestürzten Dächern und Häusern, in denen seit Jahrzehnten kein Licht mehr brennt. Die alten Industriekolonien, einst pulsierende Mikrokosmen des Fortschritts, sind zu stillen Zeitzeugen geworden. Ein Fluss, der Arbeit brachte Im 19. Jahrhundert war der Llobregat so etwas wie eine Lebensader für Katalonien. Sein Wasser trieb Maschinen an, bevor Elektrizität selbstverständlich war. Entlang seiner Ufer entstanden Dutzende sogenannter colonies industrials – kleine Dörfer, die rund um Textilfabriken gebaut wurden. Arbeiter*innen wohnten direkt neben den Websälen, es gab Kirchen, Schulen, Bäckereien, manchmal sogar kleine Theater. Ein geschlossenes System, halb sozial...

Katalanische Kryptozoologie: Der „Dip“ und andere Schattenwesen aus den Pyrenäen

Katalanische Kryptozoologie: Der „Dip“ und andere Schattenwesen aus den Pyrenäen Zwischen Sage und Schatten: Was ist der „Dip“? Wer nachts durch die Berge Kataloniens streift, hört Geschichten, die man besser nicht allein hört. Eine davon handelt vom „Dip“ , einem dämonischen schwarzen Hund , halb Wolf, halb Geist. Er soll laut alter Volkssagen in der Gegend um Pratdip , ein kleines Dorf in Tarragona, sein Unwesen treiben. Sein Name steckt sogar im Ortsnamen – Pratdip bedeutet „Wiese des Dip“. Der Dip ist kein gewöhnlicher Werwolf, auch wenn er oft so bezeichnet wird. In manchen Überlieferungen ist er der Diener des Teufels , der sich von Blut ernährt. Er taucht bei Vollmond auf, lautlos, mit Augen wie glühende Kohlen. Andere Geschichten sehen ihn eher als Symbol für Versuchung und Angst , eine Projektion menschlicher Schuldgefühle. Klingt fast nach Psychologie – oder einem sehr alten Horrorfilm. Zwischen Kirche, Aberglaube und wilden Bergen Kryptozoologie, also die Suche nach ...

Ein tiefer Einblick in die katalanische Sprache – zwischen Geschichte und Identität

Ein tiefer Einblick in die katalanische Sprache – zwischen Geschichte und Identität Katalanisch ist eine dieser Sprachen, die man oft hört, aber selten wirklich versteht – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Sie klingt ein bisschen wie Spanisch, hat französische Anklänge, und doch ist sie ganz eigen. Wer in Barcelona, Girona oder auf den Balearen unterwegs ist, merkt schnell: Katalanisch ist kein exotischer Dialekt, sondern eine vollwertige Sprache mit langer Geschichte und einem starken kulturellen Rückgrat. Woher kommt das Katalanische eigentlich? Historisch gesehen entstand Katalanisch im frühen Mittelalter, ungefähr im 8. bis 10. Jahrhundert, aus dem gesprochenen Latein der damaligen Region. Es teilt also denselben Ursprung wie Französisch, Spanisch oder Italienisch – das sogenannte Vulgärlatein. Interessant: Katalanisch entwickelte sich ursprünglich nicht in Barcelona, sondern in den nördlicheren Pyrenäen-Gebieten, auf dem heutigen Gebiet Südfrankreichs (Roussillon). Von d...

Von Girona nach Barcelona und zurück – Der praktische Leitfaden

Von Girona nach Barcelona und zurück – Der praktische Leitfaden Wer am Flughafen Girona (GRO) landet, hat oft ein Ziel: Barcelona . Die katalanische Hauptstadt liegt rund 90 Kilometer entfernt – also kein Katzensprung, aber auch kein Problem, wenn man weiß, wie. Es gibt mehrere Wege dorthin: Bus, Zug, Mietwagen oder Transfer . Und jeder davon hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Hier kommt der Überblick – ehrlich, klar und mit ein paar persönlichen Notizen dazwischen. 🚌 Option 1: Direktbus – die einfachste Lösung Dauer: ca. 1h 15min – Preis: ca. 19–22 € (einfach) Wenn du einfach nur ankommen willst, nimm den Sagalés-Bus . Der fährt direkt vom Flughafen Girona zum Barcelona Estació del Nord , also ziemlich zentral. Keine Umstiege, keine Komplikationen. Die Busse sind klimatisiert, modern und ziemlich pünktlich. Tickets bekommst du online (empfohlen!) oder direkt am Flughafen am Schalter. Plane etwas Puffer ein – bei Flugverspätungen kann’s sonst eng werden. Tipp: Wenn du ...

Steckbrief: Barri Gòtic (Barcelona)

Steckbrief: Barri Gòtic (Barcelona) Lage & Grenzen Das Barri Gòtic gehört zum Bezirk Ciutat Vella (Altstadt) von Barcelona. Es erstreckt sich zwischen der Rambla im Westen und der Via Laietana im Osten. Im Norden grenzt es an die Plaça de Catalunya bzw. an Nachbarviertel der Altstadt, im Süden zum Meer/Hafen. Postleitzahlen wie 08002 / 08003 sind typisch. Fläche & Bevölkerung Konkrete aktuelle Daten zur Einwohnerzahl nur für Barri Gòtic allein sind schwer zu finden – weil das Viertel sehr dicht bebaut ist und Teil des größeren Ciutat Vella Bezirks. Architektur & Bebauung sind geprägt von dichter Bebauung, schmalen Gassen, vielen historischen Gebäuden. Keine Hochhäuser, sondern vor allem mittelalterliche und gotische Bauten, später ergänzt durch Renaissance, Barock und andere Stile. Zeitzonen & Sprachen Wie ganz Barcelona: Zeitzone Mitteleuropäische Zeit (CET, UTC +1; im Sommer CEST). Amtssprachen: Katalanisch und Spanisch. Viele touristisch...

Steckbrief: Park Güell

Steckbrief: Park Güell Grunddaten Merkmal Info Name Parc Güell (Katalanisch), oft „Park Güell“ geschrieben.  Ort Barcelona, Stadtteil Gràcia, Ortsteil La Salut, Hügel „Turó del Carmel“, südliche Seite. Bauherr Eusebi Güell, katalanischer Industrieller und Mäzen.  Architekt Antoni Gaudí  Bauzeit ca. 1900 bis 1914   Eröffnung für Öffentlichkeit 1926 Fläche ca. 17,18 Hektar Status UNESCO-Weltkulturerbe (Teil der „Works of Antoni Gaudí“) seit 1984 Idee, Konzept & Geschichte Güell wollte ursprünglich eine Art Gartenstadt bauen, inspiriert von englischen Vorbildern: großzügige Grundstücke, Villen, Naturintegration. Etwa 60 Grundstücke waren geplant.  Wegen fehlender Verkäufe / Finanzierung wurden nur wenige Häuser gebaut: das Wohnhaus von Antoni Gaudí (heute Casa Museu Gaudí), das Güell-Haus (Wohnhaus der Familie Güell), noch eines für einen befreundeten Architekten.  Viele der strukturellen / ästhetischen Elemente sind stark von der Natur inspi...

Steckbrief: La Sagrada Família

Steckbrief: La Sagrada Família Ort: Barcelona, Katalonien, Spanien Name offiziell: Basílica i Temple Expiatori de la Sagrada Família Architekt: zuerst Francisco de Paula del Villar (Projektstart 1882), ab 1883 übernahm Antoni Gaudí Zahlen, Maße & Fakten Merkmal Wert / Information Baubeginn 19. März 1882  Status Noch in Bau („unfinished“), Teil eröffnet; Basilika seit 2010 geweiht  Geplantes Fertigstellungsjahr Ursprünglich 2026 (100. Todesjahr Gaudís) vorgesehen; aber Verzögerungen möglich Länge ca. 90 Meter Breite insgesamt ca. 60 Meter; Innenbreite des Mittelschiffs etwa 45 Meter Höhe der höchsten Turmspitze (geplant) 172,5 Meter (Turm Jesu Christi) Anzahl Türme insgesamt 18 geplant (davon sind bereits Teile fertiggestellt) Kapazität ca. 9.000 Menschen  Besucherzahlen ~4,7–5 Millionen jährlich vor der Pandemie; 2022: 3,78 Millionen Besucher Finanzierungsquelle Keine staatliche Finanzierung; private Spenden, Eintrittsgelder, Einnahmen aus Besichtigungen Ge...

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