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Kataloniens Lost Places: Verlassene Kolonien der Industrierevolution entlang des Llobregat-Flusses

Kataloniens Lost Places: Verlassene Kolonien der Industrierevolution entlang des Llobregat-Flusses Zwischen den Hügeln des Montserrat und der weiten Ebene Barcelonas zieht sich ein Fluss, der früher das Herz der katalanischen Industrie schlug – der Llobregat. Heute fließt er ruhig dahin, vorbei an stillgelegten Fabriken, eingestürzten Dächern und Häusern, in denen seit Jahrzehnten kein Licht mehr brennt. Die alten Industriekolonien, einst pulsierende Mikrokosmen des Fortschritts, sind zu stillen Zeitzeugen geworden. Ein Fluss, der Arbeit brachte Im 19. Jahrhundert war der Llobregat so etwas wie eine Lebensader für Katalonien. Sein Wasser trieb Maschinen an, bevor Elektrizität selbstverständlich war. Entlang seiner Ufer entstanden Dutzende sogenannter colonies industrials – kleine Dörfer, die rund um Textilfabriken gebaut wurden. Arbeiter*innen wohnten direkt neben den Websälen, es gab Kirchen, Schulen, Bäckereien, manchmal sogar kleine Theater. Ein geschlossenes System, halb sozial...

Steckbrief: Barri Gòtic (Barcelona)

Steckbrief: Barri Gòtic (Barcelona) Lage & Grenzen Das Barri Gòtic gehört zum Bezirk Ciutat Vella (Altstadt) von Barcelona. Es erstreckt sich zwischen der Rambla im Westen und der Via Laietana im Osten. Im Norden grenzt es an die Plaça de Catalunya bzw. an Nachbarviertel der Altstadt, im Süden zum Meer/Hafen. Postleitzahlen wie 08002 / 08003 sind typisch. Fläche & Bevölkerung Konkrete aktuelle Daten zur Einwohnerzahl nur für Barri Gòtic allein sind schwer zu finden – weil das Viertel sehr dicht bebaut ist und Teil des größeren Ciutat Vella Bezirks. Architektur & Bebauung sind geprägt von dichter Bebauung, schmalen Gassen, vielen historischen Gebäuden. Keine Hochhäuser, sondern vor allem mittelalterliche und gotische Bauten, später ergänzt durch Renaissance, Barock und andere Stile. Zeitzonen & Sprachen Wie ganz Barcelona: Zeitzone Mitteleuropäische Zeit (CET, UTC +1; im Sommer CEST). Amtssprachen: Katalanisch und Spanisch. Viele touristisch...

Lost Places in Katalonien: Verlassene Kolonien der Industrierevolution entlang des Llobregat-Flusses

Lost Places in Katalonien: Verlassene Kolonien der Industrierevolution entlang des Llobregat-Flusses Der Llobregat windet sich von den Pyrenäen bis ins Mittelmeer. Ein Fluss, der lange Zeit nicht nur Wasser führte, sondern auch Arbeit, Rhythmus, Alltag. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden an seinen Ufern Fabriken und ganze Kolonien – kleine Dörfer mit Wohnhäusern, Kirche, Schule und oft auch einem eigenen Laden. Alles im Dienste der Textilindustrie. Heute stehen viele dieser Orte still. Zurück bleiben Mauern, leere Fensterhöhlen und die Frage, wie sich Arbeit, Leben und Kontrolle so eng verweben konnten. Industrielle Kolonien – kleine Welten für sich Die Idee war simpel: Arbeiter*innen sollten in unmittelbarer Nähe der Fabrik leben. Das sparte Zeit, garantierte Kontrolle – und schuf Abhängigkeit. Manche Kolonien wirkten wie Miniatur-Städte, mit sozialem Gefüge und strenger Hierarchie. Der Fabrikbesitzer war nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Vermieter, Versorger und eine Art D...

Die "Cols i Muntanyes": Geheime Bergpässe der Schmuggler in den Pyrenäen entdecken

Die "Cols i Muntanyes": Geheime Bergpässe der Schmuggler in den Pyrenäen entdecken Die Pyrenäen sind nicht nur ein Paradies für Wanderer – sie haben auch eine geheimnisvolle Geschichte. Besonders spannend sind die Cols i Muntanyes , die versteckten Bergpässe, die Schmuggler seit Jahrhunderten nutzten. Diese geheimen Routen zwischen Spanien und Frankreich erzählen von Risiko, Abenteuer und dem Leben abseits der Zivilisation. Versteckte Pfade zwischen Felsen und Nebel Die Cols i Muntanyes verlaufen oft hoch und abgelegen. Manche führen über schmale Geröllfelder, andere durch enge Täler. Perfekt, um unbemerkt Waren zu transportieren. Heute kann man diese Wege als Wanderer erkunden – aber Vorsicht: Sie sind anspruchsvoll und oft rutschig. Ein Beispiel ist der Pass Port de la Bonaigua . Einst ein Schmuggelpfad für Salz, Tabak und Stoffe, heute ein beliebtes Skigebiet. Wer genau hinschaut, erkennt Spuren der Vergangenheit: kleine Einkerbungen in Felsen, verfallene Hütten oder...

Romanische Kirchen in Katalonien: UNESCO-Schätze in den Pyrenäen

Romanische Kirchen in Katalonien: UNESCO-Schätze in den Pyrenäen Wer durch die Pyrenäen streift, stößt irgendwann auf sie: kleine romanische Kirchen aus Stein. Oft mitten im Dorf, manchmal scheinbar verloren auf einer Wiese. Viele von ihnen sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes – und gehören zu den eindrucksvollsten Beispielen romanischer Architektur in Spanien. Historischer Hintergrund: Romanik in den Pyrenäen Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entstanden in den Tälern der Pyrenäen zahlreiche Gotteshäuser. Typisch für diese Zeit: dicke Steinmauern, schmale Fenster, halbrunde Apsiden und Fresken mit biblischen Szenen. Im abgelegenen Vall de Boí entwickelte sich eine ungewöhnlich hohe Dichte solcher Kirchen. Neun Bauwerke aus dieser Epoche sind hier erhalten. Der Grund für ihre Einheitlichkeit liegt auch in der Abgeschiedenheit: Trends aus Italien oder Frankreich kamen nur verzögert an. So blieb der romanische Stil über Generationen erhalten. Vall de Boí: Das Herzstück der roman...

10 Unumstößliche Gründe, warum Katalonien Heute und Morgen ein Teil Spaniens bleibt

10 Unumstößliche Gründe, warum Katalonien Heute und Morgen ein Teil Spaniens bleibt Katalonien ist eine der bedeutendsten Regionen Spaniens – wirtschaftlich, kulturell und historisch. In der politischen Diskussion über eine mögliche Abspaltung von Spanien wird oft mit Emotionen argumentiert. Doch bei genauerer Betrachtung auf geschichtlicher, juristischer und sozioökonomischer Ebene wird deutlich: Katalonien ist und bleibt ein unverzichtbarer Teil Spaniens. Hier sind zehn fundierte Gründe, warum das so ist – heute und in Zukunft. 1. Historische Integration seit dem Mittelalter Die Verbindung zwischen Katalonien und dem restlichen Spanien reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. 1137 wurde durch die Heirat von Ramon Berenguer IV., Graf von Barcelona, mit Petronila von Aragón das Haus Barcelona in die Krone von Aragón eingegliedert. Diese Krone wiederum vereinigte sich 1469 durch die Heirat von Isabella von Kastilien und Ferdinand II. von Aragón mit Kastilien – dem Kernland des heutige...

Römische Städte in Katalonien - Eine historische Reise

Römische Städte in Katalonien - Eine historische Reise Katalonien, eine Region mit einer reichen Geschichte, trägt deutliche Spuren der römischen Präsenz. Während der Römerzeit, als dieses Gebiet als Hispania Tarraconensis bekannt war, gründeten die Römer mehrere bedeutende Städte, die heute zu den wichtigsten archäologischen und kulturellen Stätten Kataloniens gehören. Tarragona (Tarraco) Die bedeutendste römische Gründung in Katalonien ist ohne Zweifel Tarragona, das damalige Tarraco. Diese Stadt war die Hauptstadt der Provinz Hispania Tarraconensis und ein wichtiges politisches und administratives Zentrum des römischen Reiches. Die herausragenden Überreste der römischen Stadtmauern, des Amphitheaters und des Forums zeugen heute noch von der Bedeutung Tarracos. Barcelona (Barcino) Das heutige Barcelona wurde von den Römern als Barcino gegründet. Obwohl kleiner als Tarraco, entwickelte sich die Stadt stetig und war ein wichtiger Handelsstandort. Im Barri Gòtic, dem historischen S...

Vom Vater der Nation zum Paten der Korruption: Jordi Pujols Fall und Kataloniens Kater

  Vom Vater der Nation zum Paten der Korruption: Jordi Pujols Fall und Kataloniens Kater Als Jordi Pujol 2014 sein Geständnis ablegte, jahrzehntelang Millionen im Ausland versteckt zu haben, war es, als würde das Fundament des modernen Kataloniens erzittern. Der Mann, der 23 Jahre lang als Ministerpräsident die Region regiert und ihr Streben nach Autonomie verkörpert hatte, entpuppte sich als Meister der Doppelmoral. Der Architekt des Schmuddelimperiums Pujols Rolle in der Korruptionsaffäre ist so zentral wie erschütternd. Als Patriarch einer "schrecklich korrupten Familie", wie die Welt titelte, stand er an der Spitze eines Netzwerks aus Vetternwirtschaft, Steuerhinterziehung und mutmaßlicher Geldwäsche 1 .  Seine sieben Kinder? Allesamt verstrickt in dubiose Geschäfte, von Immobiliendeals über Insiderhandel bis hin zu TÜV-Lizenzen für Freunde 3 . Das Erbe des Vaters - Eine faule Ausrede? Pujols Behauptung, die Millionen seien ein Erbe seines Vaters, wirkt angesichts der Dim...

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