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Katalonien war nie vollständig souverän

 Basierend auf den historischen Informationen lässt sich sagen, dass Katalonien in seiner Geschichte Phasen relativer Unabhängigkeit und Autonomie erlebte, aber nie vollständig souverän war:

Mittelalterliche Eigenständigkeit

Im Mittelalter genoss Katalonien als Teil der Krone von Aragonien weitgehende Autonomie. Es hatte eigene Institutionen wie das Ständeparlament (Corts) und einen hohen Rat (diputació)
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 Diese Selbstverwaltung blieb über Jahrhunderte erhalten.

Kurze Unabhängigkeit im 17. Jahrhundert

Während des Dreißigjährigen Krieges erklärte sich Katalonien 1641 für eine Woche zur unabhängigen Republik. Allerdings unterstellte es sich danach dem französischen König, um Schutz vor Spanien zu erhalten. Diese Phase der Loslösung von Spanien war also sehr kurz und führte nicht zu dauerhafter Unabhängigkeit.

Verlust der Autonomie im 18. Jahrhundert

Mit dem Ende des Spanischen Erbfolgekriegs 1714 verlor Katalonien seine Sonderrechte und wurde vollständig in den spanischen Staat integriert. Dies markierte das Ende der jahrhundertelangen Selbstverwaltung.

Autonomiebestrebungen in der Neuzeit

Im 19. und 20. Jahrhundert gab es immer wieder Bestrebungen nach mehr Autonomie oder Unabhängigkeit. In der Zweiten Spanischen Republik (1931-1936) erhielt Katalonien weitgehende Selbstverwaltungsrechte, die aber unter Franco wieder aufgehoben wurden.Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Katalonien zwar Phasen großer Autonomie erlebte, aber mit Ausnahme einer sehr kurzen Episode im 17. Jahrhundert nie ein vollständig unabhängiger Staat war. Die Region war stets Teil größerer staatlicher Gebilde, sei es der Krone von Aragonien oder später des spanischen Staates.

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