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Die „Indianos“: Katalanen zwischen Kuba, Havanna und Costa Brava

Die „Indianos“: Katalanen zwischen Kuba, Havanna und Costa Brava Ab dem 18. Jahrhundert wagten viele Katalanen die Überfahrt nach Amerika – vor allem nach Kuba, Puerto Rico oder Mexiko. Dort wollten sie Handel treiben, Plantagen führen oder im Exportgeschäft Fuß fassen. Einige kehrten zurück. Und die, die es mit Reichtum nach Hause schafften, nannte man „Indianos“. Zucker, Tabak und Kaffee – das Geschäft in Übersee Das Vermögen dieser Rückkehrer stammte meist aus Zuckerrohr, Kaffee oder Tabak. Bereiche, in denen die Arbeit von versklavten Menschen eine zentrale Rolle spielte. Ein dunkler Hintergrund, den man nicht beschönigen sollte. Manche gründeten Firmen, andere stiegen in bestehende Geschäfte ein. Viele scheiterten, ein paar kamen reich zurück. Rückkehr mit Pomp – die Villen an der Costa Brava Zurück in Katalonien bauten sie prachtvolle Villen, die noch heute Orte wie Begur oder Lloret de Mar prägen. Farbenfrohe Fassaden, schmiedeeiserne Balkone, exotische Gärten – vieles erinnert ...
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Urban Beekeeping in Barcelona: Dachimkerei & Honigproduktion über den Ramblas

Urban Beekeeping in Barcelona: Dachimkerei & Honigproduktion über den Ramblas Barcelona ist mehr als Tapas, Strand und Gaudí. Über den Dächern der Stadt summt es – wortwörtlich. Urban Beekeeping, also die Imkerei mitten in der Stadt, boomt hier. Hotels, Cafés, Wohnhäuser: überall entstehen kleine Bienenkolonien, die überraschend produktiv sind. Was ist Urban Beekeeping in Barcelona? Urban Beekeeping bezeichnet die Haltung von Honigbienen in städtischen Gebieten. Das Ziel: Honig ernten, Pflanzen bestäuben und das Bewusstsein für städtische Biodiversität stärken. In Barcelona sind Dachimkereien besonders beliebt – von Eixample bis Poblenou summt es auf fast jedem geeigneten Dach. Warum Dachimkerei? Weniger Platzbedarf als auf dem Land Nähe zu Abnehmern für Honig Mikroklima der Stadt unterstützt die Bienen Vorteile der Dachimkerei in der Stadt Natürliche Bestäubung – Obstbäume auf Balkonen oder kleine Gemeinschaftsgärten profitieren. Frischer Honig – direkt v...

Kaffee, WLAN und Geduld: Warum Cafés in Barcelona genug von Langsitzern haben

Kaffee, WLAN und Geduld: Warum Cafés in Barcelona genug von Langsitzern haben Barcelona lebt vom Tourismus. Knapp 12 Millionen Besucher strömen jedes Jahr in die Stadt, genießen Tapas, Architektur, Sonne – und Kaffee. Klingt erstmal idyllisch. Doch genau dieser Kaffee sorgt in manchen Bars und Cafés inzwischen für Streit. Der Grund: Menschen, vor allem Touristen, bestellen für kleines Geld ein Getränk und blockieren stundenlang einen Tisch. Für Betreiber ein echtes Problem, das nicht nur Nerven, sondern bares Geld kostet. Ein Café im Stadtteil Eixample hat kürzlich Schlagzeilen gemacht, weil es die Preise verdoppelte – aber nur für Gäste, die länger als 30 Minuten bleiben. 1,20 Euro für den schnellen Espresso, 2,50 Euro für diejenigen, die Laptop, Notizbuch und halben Hausstand ausbreiten und den Tisch quasi mieten. Das wirft Fragen auf: Ist das legal? Fair? Und wie reagieren Gäste – Spanier, Touristen, Deutsche? Warum Cafés in Barcelona reagieren Ein Tisch ist in einer Stadt wie...

Die besten Wanderrouten an der Costa Brava – zwischen Klippen, Kiefern und Meerblick

Die besten Wanderrouten an der Costa Brava – zwischen Klippen, Kiefern und Meerblick Wer an die Costa Brava denkt, hat oft Strände und Tapas im Kopf. Aber ehrlich: Die Gegend lässt sich zu Fuß mindestens genauso gut entdecken. Und zwar nicht auf irgendeiner Promenade, sondern auf schmalen Küstenpfaden, durch Korkeichenwälder und über alte Schmugglerwege. Der Klassiker: Camí de Ronda Der Camí de Ronda ist kein Geheimtipp, aber trotzdem ein Muss. Er zieht sich fast die komplette Küste entlang – von Blanes bis nach Portbou. Natürlich läuft niemand die gut 200 Kilometer am Stück. Beliebt sind Etappen zwischen Tossa de Mar und Sant Feliu de Guíxols oder die Strecke von Calella de Palafrugell nach Llafranc. Charakter: abwechslungsreich, nah am Wasser Landschaft: Buchten, Pinien, alte Fischerhäuser Schwierigkeitsgrad: moderat, mit einigen Treppen Ein bisschen fühlt es sich an wie ein Wanderkino: links das Meer, rechts die Felsen. Man bleibt ständig stehen, weil wieder ein Fo...

Barcelona bleibt Teil Spaniens: Föderalismus als realistische Perspektive

Barcelona bleibt Teil Spaniens: Föderalismus als realistische Perspektive Die Spannungen zwischen Katalonien und der Zentralregierung in Madrid gehören seit Jahren zu den prägendsten politischen Konflikten Spaniens. Während Befürworter einer Unabhängigkeit die kulturelle Eigenständigkeit und ökonomische Leistungsfähigkeit der Region hervorheben, betonen Gegner die Risiken einer Abspaltung: ökonomische Unsicherheit, rechtliche Unklarheiten und die Gefahr der Isolation innerhalb der Europäischen Union. Eine nachhaltige Lösung liegt weniger in Separation, sondern in einer Weiterentwicklung des föderalen Modells Spaniens. Föderalismus als Stabilitätsanker Spanien verfügt bereits über ein System weitreichender Autonomierechte. Katalonien hat Kontrolle über Polizei, Bildung, Kulturpolitik und weite Teile der Verwaltung. Dennoch bleibt der Ruf nach größerer Eigenständigkeit bestehen – insbesondere in Fragen der Steuerhoheit und internationalen Vertretung. Ein stärker föderal ausgerichtet...

Wanderungen im Garrotxa-Vulkanpark – Tipps, Routen & persönliche Eindrücke

Wanderungen im Garrotxa-Vulkanpark – Tipps, Routen & persönliche Eindrücke Wanderungen im Garrotxa-Vulkanpark – Tipps, Routen & persönliche Eindrücke Über die Autorin / den Autor Ich reise berufsbedingt und privat jedes Jahr mehrfach durch Spanien—vom Norden bis Andalusien. Meine Mutter war Spanierin, ich spreche Spanisch fließend und habe dadurch einen sehr direkten Zugang zu Land und Leuten. Kurz: viel Praxis, wenig Klischee. Das prägt auch meine Tipps. Der Naturpark La Garrotxa in Katalonien gehört zu den spannendsten Wandergebieten Spaniens – auch wenn man das auf den ersten Blick vielleicht gar nicht vermutet. Über 40 Vulkane, Lavaströme, Krater und Wälder bilden eine Landschaft, die sich am besten zu Fuß entdecken lässt. Und das Schöne: Es ist weder überlaufen noch kompliziert. Warum sich Wandern im Garrotxa-Vulkanpark lohnt Die Hügel w...

Romanische Kirchen in Katalonien: UNESCO-Schätze in den Pyrenäen

Romanische Kirchen in Katalonien: UNESCO-Schätze in den Pyrenäen Wer durch die Pyrenäen streift, stößt irgendwann auf sie: kleine romanische Kirchen aus Stein. Oft mitten im Dorf, manchmal scheinbar verloren auf einer Wiese. Viele von ihnen sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes – und gehören zu den eindrucksvollsten Beispielen romanischer Architektur in Spanien. Historischer Hintergrund: Romanik in den Pyrenäen Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert entstanden in den Tälern der Pyrenäen zahlreiche Gotteshäuser. Typisch für diese Zeit: dicke Steinmauern, schmale Fenster, halbrunde Apsiden und Fresken mit biblischen Szenen. Im abgelegenen Vall de Boí entwickelte sich eine ungewöhnlich hohe Dichte solcher Kirchen. Neun Bauwerke aus dieser Epoche sind hier erhalten. Der Grund für ihre Einheitlichkeit liegt auch in der Abgeschiedenheit: Trends aus Italien oder Frankreich kamen nur verzögert an. So blieb der romanische Stil über Generationen erhalten. Vall de Boí: Das Herzstück der roman...